Deutsche Behindertensportjugend (DBSJ)

Wie wird ihre Partei eine flächendeckende Aufklärung zum Thema „Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt“ unter dem besonderen Aspekt der Inklusion fördern?

Wir Freie Demokraten sind der Auffassung, dass alles unternommen werden muss, um sexualisierte und psychische Gewalt zu verhindern. Hierzu gehört in jedem Fall auch eine umfassende Aufklärung in Bezug auf die Prävention von Gewalt. Vereinsinterne und externe Ansprechpartner sowie Ombudspersonen können in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag leisten.

Wie kann ihre Partei bei einer aktiven Aufarbeitung im Bereich sexualisierte Gewalt im Sport unterstützen?

Sexualisierte Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem wir gemeinsam begegnen müssen. Gerade Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen müssen besonderen Schutz vor sexualisier Gewalt erhalten. Von der Aufarbeitung und den dabei unterlaufenen Fehlern in anderen gesellschaftlichen Bereichen muss auch der Sport lernen.  Die Umsetzung bestehender Konzepte gegen alle Gewaltformen im Sport hat die Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag wiederholt zum Thema gemacht, etwa durch kleine Anfragen (vgl. BT-Drs. 19/17487, BT-Drs. 19/30108). Ziel war es dabei, die Anstrengungen zur Prävention und Sanktionierung von sexualisierter Gewalt im Sport aktiv und mit Nachdruck zu begleiten. Dies gilt insbesondere für Sportlerinnen und Sportlern mit körperlichen und/oder Einschränkungen, die besonders niedrigschwellige Unterstützung benötigen, um sexualisierter Gewalt (pro-)aktiv zu begegnen. Die genannten Anlaufstellen sollten auch für Hinweisgeber, Eltern, weitere Angehörige, Freunde und Bekannte offenstehen. Sinnvoll wäre daher eine Ausweitung und Verstetigung der Modelle wie „BeSt – Beraten und Stärken“.

Welche konkreten Maßnahmen plant ihre Partei, um die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Vereinen und sonstigen Bewegungsangeboten aktiv zu fördern?

Wir Freie Demokraten machen uns für einen inklusiven Sport stark. Insbesondere Kindern sollte dabei der Zugang zu Sport so leicht wie möglich gemacht werden. Denn gerade im Kindesalter steht nicht nur die Bewegung, sondern auch das verbindende Element des Sportes im Mittelpunkt. So werden bereits frühzeitig Vorurteile abgebaut. Grundlage für die Inklusion ist für uns Freie Demokraten dabei die umfassende Barrierefreiheit im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass notwendige Assistenzen für Menschen mit Behinderungen unbürokratischer und schneller bewilligt werden. 

Welche konkreten Maßnahmen plant ihre Partei, um die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen im Sportunterricht der Regelschulen zu verbessern?

Wir Freie Demokraten sehen Inklusion als eine Querschnittsaufgabe, die insbesondere auch im schulischen Umfeld stattfinden muss. Neben den individuellen Förderangeboten für Kinder mit Behinderungen, die durch Förderschulen ermöglicht werden, bedarf es daher auch einer Stärkung der Inklusion in Regelschulen.  Die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften ist hierbei ein wichtiges Element.

Wie kann aus Sicht ihrer Partei, eine engere Verknüpfung und Einbeziehung der Expertise der Deutschen Behindertensportjugend in Gremien und der Erarbeitung von Berichten erfolgen?

Wir haben uns in der Vergangenheit immer wieder für die Einbeziehung von Verbänden zu gesellschaftlichen Themen im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren stark gemacht. So haben wir beispielsweise erreichen können, dass es eine Öffentliche Anhörung im Deutschen Bundestag zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz gab. Um die größtmögliche Expertise bei den Herausforderungen zur gesellschaftlichen Teilhabe zusammen zu bringen, setzen wir uns zudem für die Einrichtung einer Inklusions-Enquete ein. In ihr sollen Abgeordnete gemeinsam mit externen Sachverständigen die aktuellen Herausforderungen im Bereich der gesellschaftlichen Teilhabe systematisch aufarbeiten und hieraus die entsprechend notwendigen Empfehlungen ableiten.

Welche konkreten Maßnahmen plant ihre Partei, um den Corona-bedingten Bewegungsmangel und die daraus resultierenden motorischen Defizite in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere mit Behinderungen, auszugleichen?

Wir Freie Demokraten betrachten die Nachteile, die durch die Schließung von Sportstätten und den resultierenden Bewegungsmangel entstanden sind, mit großer Sorge. Insbesondere Kinder und Menschen mit Behinderungen sind auf regelmäßige sportliche Aktivitäten angewiesen, um ihre Gesundheit zu stärken. Eine erneute flächendeckende Schließung von Sportstätten darf es daher nicht geben (vgl. BT-Drs. 19/29204). Zudem muss sichergestellt werden, dass auch Kinder mit Behinderungen von den bereitgestellten Corona-Aufholpaketen profitieren und sie nicht aufgrund bürokratischer Hürden bei der Beantragung von Hilfen durch das Raster fallen. 

Welche Maßnahmen plant ihre Partei, um die Möglichkeiten der Verknüpfung von Schule, Berufsausbildung bzw. Studium von jungen Menschen mit Behinderungen und dem Leistungssport zu verbessern?

Wir Freie Demokraten sind davon überzeugt, dass es für Menschen mit Behinderung möglichst wenig Hemmnisse für die Ausübung eines Leistungssports geben darf. Aus diesem Grund stehen wir Projekten, die Schule, Ausbildung und Leistungssport miteinander verknüpfen, sehr positiv gegenüber. 

zur Übersicht der Wahlprüfsteine