Wir brauchen einen Bund-Länder-Bildungspakt

Nach zwei langen Monaten kehren viele Kinder in mehreren Bundesländern wieder in ihre Kitas und Grundschulen zurück. Für Kinder und Eltern ist es ein ganz wichtiges Signal, meinen die Freien Demokraten.

leeres Klassenzimmer
Wann und in welcher Form die Schulen wieder öffnen werden, ist beim derzeitigen Infektionsgeschehen noch völlig unklar.
Nach zwei langen Monaten kehren viele Kinder in mehreren Bundesländern wieder in ihre Kitas und Grundschulen zurück. Für Kinder und Eltern ist es ein ganz wichtiges Signal, meinen die Freien Demokraten. „Mit klugen Hygienekonzepten muss jetzt schnellstmöglich dafür gesorgt werden, dass auch in allen übrigen Schulen wieder flächendeckend Präsenzunterricht ermöglicht werden kann“, mahnt FDP-Vize Katja Suding. Denn: „Viele Familien und insbesondere viele Mütter sind mit Nerven und Kräften am Ende. Die Pandemie hat dennoch dazu geführt, dass es Lücken gibt und zu viele Kinder den Anschluss verloren haben“, befürchtet FDP-Chef Christian Lindner. „Wir müssen uns als Gesellschaft fragen, was wir konkret tun können, um diese Jahrgänge so zu fördern, dass sie nicht dauerhaft unter den Pandemiefolgen leiden“, fordert er einen milliardenschweren Bund-Länder-Bildungspakt.

Der Bund müsse Bildungsstandards mit den Ländern verabreden und zugleich Mittel bereitstellen, um die Ganztagsangebote zügig auszubauen, die digitalen Defizite abzustellen, Gebäude zu modernisieren und zusätzliche Stellen etwa für Sozialpädagogen zu schaffen, die sich besonders um diejenigen Kinder kümmern, die in der Pandemie den Anschluss verloren haben. Dabei gehe es nicht nur um Unterrichtsstoff, sondern auch um die Entwicklung von Sprache und Persönlichkeit.

„Um die Corona-Defizite auszugleichen und das Bildungssystem auf die Höhe der Zeit zu bringen, müssten Bund, Länder und Gemeinden in den nächsten fünf Jahren sicher 100 Milliarden Euro von Kita bis Uni investieren“, fordert Lindner. Wie viel davon realisierbar sei, solle miteinander verhandelt werden. „Wir wären jedenfalls bereit, noch vor der Bundestagswahl das Grundgesetz zu ändern, um einen Bund-Länder-Bildungspakt auf den Weg zu bringen.“

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Ob die Rückkehr zu etwas mehr Normalität gelingen kann, wird man sehen. Lindner konstatiert aber: „Der Staat hätte längst Luftreinigungsgeräte für Klassenzimmer beschaffen können. Unterricht kann im leer stehenden Kinosaal stattfinden. Klassen können im Wechsel in die Schulen kommen. Er fordert zudem, Beschäftigte im Bildungswesen früher gegen das Coronavirus zu impfen. „Bei der Impf-Priorisierung sollten Lehrer und Erzieher vorgezogen werden. Das sind ultra-systemrelevante Berufe. Die sollten früher ein Impfangebot bekommen als geplant.“

Dies sei notwendig, um möglichst zeitnah alle Schulen und Kitas wieder zu öffnen. „Daran hängen die Bildungschancen der Kinder und die Betreuungssituation in den Familien.“  Bund und Länder müssten hier schnell handeln, „damit unsere Kinder endlich ihr Recht auf Bildung zurückbekommen. Außerdem dürfen die Eltern nicht länger unter der enormen Mehrfachbelastung aus Home-Schooling, Home-Office und Hausarbeit erdrückt werden“, meint auch Suding.

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