Staatliches Versagen bei Kinderschutz nicht länger akzeptieren

Der schwere Missbrauchsfall eines neunjährigen Jungen in Staufen sorgt für Fassungslosigkeit und Entsetzen. Katja Suding übt scharfe Kritik an den Behörden und fordert Handeln im Bund.

Katja Suding
Die FDP-Vize, Bundestagsabgeordnete und Landeschefin der FDP Hamburg, Katja Suding, hat für Herbst 2021 ihren Rückzug aus der Politik angekündigt.
Der schwere Missbrauchsfall eines neunjährigen Jungen in Staufen sorgt für Fassungslosigkeit und Entsetzen. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung führten auch Kommunikationspannen bei den zuständigen Behörden und Gerichten dazu, dass die Gefahr für das Kind lange nicht richtig eingeschätzt worden sei. FDP-Fraktionsvize Katja Suding rügt dieses Versagen und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf.

„Das jahrelange Martyrium des Jungen und das Versagen der Behörden machen fassungslos“, erklärt Suding. Es sei Aufgabe des Staates, Missbrauchsfälle wie in Staufen zu verhindern, so die stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende. „Der rechtliche Schutz von Kindern funktioniert aber nur dann, wenn die zuständigen Stellen ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen“, betont sie.

Die Bundesregierung müsse jetzt handeln: „Zum einen müssen Gerichte und Jugendämter viel enger und zielführender zusammenarbeiten.“ Die Stellen, die Kinder vor Missbrauch schützen sollen, müssten kontinuierlich Informationen austauschen und so ein effektives Frühwarnsystem aufbauen, fordert Suding. „Zum anderen brauchen die Gerichte wie auch die Jugendämter deutlich mehr Personal.“ Darüber hinaus müsse die Stelle des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs verstetigt werden. „Kindesmissbrauch wird zwar seit einigen Jahren stärker thematisiert, der aktuelle Fall zeigt aber, dass der Schutz von Kindern bei weitem noch nicht ausreicht“, stellt sie klar. „Das darf der Staat nicht länger akzeptieren.“ (ch)

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