Antragsbuch für den 74. Ordentlichen Bundesparteitag

BFA Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Kernfusion in Forschung, Entwicklung und Anwendung fördern

Kernfusion in Forschung, Entwicklung und Anwendung fördern

Wir werden eine Freiheitszone (abgegrenzter Bereich mit einem höheren Freiheitsgrad im Hinblick auf regulatorische Maßnahmen) für die Erforschung und Anwendung von Kernfusionsreaktoren einrichten. Ziel ist es, den passenden Regulierungsrahmen auszuloten, um künftig Kernfusionsreaktoren in Deutschland bauen und ans Netz bringen zu können. Wir werden für den Betrieb der Kernfusion in Deutschland einen geeigneten eigenen Rechtsrahmen außerhalb des Atomrechts schaffen, der den inhärent geringeren Risiken dieser Technik Rechnung trägt und die Anwendung der neuen Technologie ermöglicht. Dies gilt insbesondere für die lasergestützte Kernfusion, in deren Komponenten wir aktuell die Technologieführerschaft haben.

Begründung

Bei steigendem Wachstum der Weltbevölkerung und gleichzeitig wachsendem weltweiten Wohlstand wächst der Energiebedarf der Welt. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit drängender, unsere natürlichen Ressourcen schonend einzusetzen. Dies betrifft das Klima, aber auch sämtliche Bodenschätze wie beispielsweise Seltene Erden. Vor diesem Hintergrund steigen der weltweite Druck und das Interesse daran, neue, saubere Energiequellen zu erschließen.

Eine solche mögliche neue Energiequelle ist die Kernfusion. Obwohl diese Energieumwandlungsform seit vielen Jahren bekannt ist, haben es Wissenschaftler in den USA erst im vergangenen Dezember (2022) erstmals geschafft, aus einer Kernfusionsreaktion mehr Energie zu gewinnen, als vorher investiert wurde. Mit diesem Durchbruch ist der weltweite Wettlauf um die Technologieführerschaft im Bereich der Kernfusion in eine neue Phase eingetreten.

Im Rahmen der bestehenden gesetzlichen Möglichkeiten setzte sich die Bundesministerin für Bildung und Forschung in der 20. Legislaturperiode erstmalig exponiert für die Förderung der Kernfusion ein. Mit einem Fördervolumen von 140 Millionen pro Jahr werden Projekte gefördert, die den Wissenschaftsstandort Deutschland stärken und unsere Technologieführerschaft ermöglichen sollen. Über den bestehenden Gesetzesrahmen hinaus sind von der zuständigen Umweltministerin jedoch aktuell keine Anstalten zu sehen, dieses Zukunftsprojekt positiv zu begleiten.

Wir Freie Demokraten fordern daher die Schaffung eines geeigneten Regulierungs- und Förderrahmens zur Erforschung und Anwendung der Kernfusion in Deutschland. Dies gilt insbesondere für die lasergestützte Kernfusion, in deren Komponenten wir aktuell die Technologieführerschaft haben.

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