FDP wählt Vorstand: Lindner mit 86,64 Prozent im Amt bestätigt

70. Ordentlicher Bundesparteitag
Die 662 Delegierten des 70. Ordentlichen FDP-Parteitags wählten am Freitag auch den Bundesvorstand und das Präsidium. Von FDP-NRW Landeschef Joachim Stamp zum Bundesvorsitzenden vorgeschlagen, erhielt Christian Lindner 86,64 Prozent der Stimmen. „Ich nehme die Wahl herzlich gern an, und ich freue mich über das tolle Ergebnis, das uns motiviert, weiter zu machen.“ Für die nächsten Jahre gab Lindner das Ziel aus, dass sich die FDP eine „stabile Anhängerschaft“ im zweistelligen Prozentbereich sichert.

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„Der Vorsitzende der FDP ist qua Amt immer umstritten, in der Öffentlichkeit und intern. Das gehört sozusagen zur Stellenbeschreibung“, hatte der FDP-Chef einen seiner Vorgänger, Otto Graf Lambsdorff, zitiert — „neben Teamwork und Solidarität natürlich“. Wenig später bestätigen ihn 86,64 Prozent der Delegierten im Amt. Vor zwei Jahren waren es noch 91 Prozent gewesen. Allerdings kam dieses Ergebnis im Wahljahr 2017 zustande, als Wahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Hostein sowie im Bund anstanden.

Sein 1. Stellvertreter, Wolfgang Kubicki, wurde mit 85 Prozent ebenfalls bestätigt. Die beiden anderen stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Nicola Beer erhielten 59 Prozent bzw. Katja Suding 82 Prozent der Stimmen. Herrmann Otto Solms wurde als Schatzmeister mit 92 Prozent bestätigt.

Michael Theurer wurde mit 74,70 Prozent und Volker Wissing mit 87,80 Prozent zum Beisitzer gewählt. Ebenfalls als Beisitzer im Präsidium bestätigt wurde Sachsen-Anhalts Landeschef Frank Sitta mit 88,63 Prozent.

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Am Freitagabend wurde die Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg mit knapp 93 Prozent zur neuen Generalsekretärin der Liberalen gewählt. Die 38-jährige Juristin erhielt 92,8 Prozent der Delegiertenstimmen. Sie löst damit Nicola Beer ab, die Spitzenkandidatin der Liberalen für die Europawahl ist. Am Samstag wird Teuteberg ihre erste große Rede in ihrer neuen Position halten.

Teuteberg kommentierte ihre Wahl mit den Worten: „Ich bin überwältigt.“ Die frische gewählte Generalsekretärin, die sich zuletzt als Innenpolitikerin profilieren konnte, schloss sich im Jahr 2000 der FDP an. Sie sagte bei ihrer Bewerbungsrede: „In die FDP einzutreten war damals im Osten Brandenburgs keine Massenbewegung.“ Aber es sei eine der besten Entscheidungen ihres Lebens gewesen.

Ja, sie komme aus dem Osten, das werde immer wieder betont, aber eigentlich sei das eine „selbstverständliche Normalität“, betonte die 38-Jährige. „Ich wollte etwas positives den Pessimisten entgegensetzen, aber auch denjenigen, die immer teure Versprechungen machen. Wer liberale Positionen damals in Brandenburg vertrat, der konnte schnell lernen, unter dem Druck anderer Mehrheitsmeinungen zu argumentieren und das war eine gute Schule.“ Die Menschen dort hätten eigene Vorstellungen und Stärken, die sollte die FDP zum Thema machen. Man könne stolz sein, was die Bürger in Brandenburg und im Osten geleistet hätten.

„Wir brauchen eine politische Mobilisierung für unsere freiheitliche Verfassung und für unseren liberalen Lebensentwurf. Und dazu sind auch die kommenden Wahlkämpfe da“, brachte sie sich in Stellung. Denn: „Wenn wir hier in Deutschland nicht aufpassen, dann werden aus demokratisch enttäuschten Bürgern schnell demokratisch getäuschte Bürger, die einfachen Versprechungen folgen. Wer den Eindruck vermittelt, man könnte große Probleme mit einem Tweet lösen, der versündigt sich an der Demokratie.“

Teuteberg erwartet von den Freien Demokraten, dass sie unerschrocken in Debatten gehen und auch schwierige Begriffe nicht anderen überlassen. „Ich sage nur zwei als Beispiel. Das betrifft den Begriff ‚Feminismus‘ genauso wie den Begriff ‚Heimat‘. Lasst uns das liberal und weltoffen besetzen.“

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