Brexit-Handelsabkommen ist in so kurzer Zeit nicht zu schaffen

Mit Blick auf die nächste Runde der Verhandlungen der EU mit Großbritannien über ihre Beziehungen nach dem Brexit ist die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Nicola Beer pessimistisch gestimmt. Sie habe wegen der sturen britischen Haltung „keine Hoffnung mehr“, dass ein Abkommen bis Ende des Jahres möglich sei, so Beer im SWR-Tagesgespräch. Sie ist dafür, dass beide Seiten im Einvernehmen die Übergangsfrist verlängern. Das sei auf jeden Fall besser, als doch noch einen harten Brexit zum Ende des Jahres zu riskieren. Der Ball liege im Feld der Briten.

Sie müssten hier „Geschwindigkeit aufnehmen“ oder eben die Fristverlängerung beantragen. „Die ganzen Bemühungen in den letzten Jahren haben darauf hingezielt, diesen harten Brexit zu vermeiden. Der würde uns schaden, der würde Großbritannien schaden. Aber das können nur die Briten entscheiden, bislang stellen sie sich an dieser Stelle stur.“

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Sie fordert, alle Energie daran zu setzen, um ein möglichst enges Abkommen mit Großbritannien zu erreichen. „Das betrifft ja nicht nur die Wirtschaft: die Wissenschaft, innere Sicherheit, äußere Sicherheit, ist ja auch NATO-Partner.“ Die wegen Corona geschlossenen EU-Binnengrenzen sollten nach Aussage von Beer möglichst schnell wieder geöffnet werden. Außerdem bräuchten die Unternehmen der EU wegen der Corona-Krise weiter finanzielle Unterstützung, Bürokratieabbau und steuerliche Entlastungen.