Entschlossen für die Freiheit
Ein Signal der Entschlossenheit und des Aufbruchs setzte die FDP Sachsen-Anhalt auf ihrem Parteitag: Landeschefin Lydia Hüskens wurde mit 66 von 107 Stimmen in ihrem Amt bestätigt.

Trotz der herben Niederlage bei der Bundestagswahl präsentiert sich der Landesverband bei seinem Parteitag in Zerbst kämpferisch und selbstkritisch zugleich. Im Mittelpunkt standen nicht nur personelle Entscheidungen und die Aufarbeitung der Wahlniederlage, sondern auch ein Leitantrag zum Bürokratieabbau.
In ihrer engagierten Rede stellt Hüskens klar: „Wir dürfen uns nicht wegducken, wenn es stürmisch wird. Gerade jetzt braucht es Entschlossenheit für die Freiheit.“ Mit Blick auf die eigene Partei betont sie, wie wichtig es sei, sich nicht in Selbstzweifeln zu verlieren: „Skepsis ist die Abrissbirne der Möglichkeiten.“ Stattdessen ruft sie dazu auf, jeden Tag aktiv für die Werte von Freiheit, Verantwortung und Fairness einzustehen – auch wenn diese Haltung heute kein Massenphänomen mehr sei.
Generationswechsel bei den Kreisvorsitzenden
Der Parteitag war auch geprägt von personellen Neuaufstellungen: Mit neuen Gesichtern an der Spitze verschiedener Kreisverbände wird ein deutlicher Generationswechsel eingeleitet. Hüskens lobt den Einsatz der bisherigen Amtsinhaber, die teils über 15 Jahre hinweg die FDP in ihren Regionen geprägt hatten, und gibt den Neuen mit auf den Weg: „Mut tut uns gut.“
Freie Demokraten bringen neuen Stil und messbare Erfolge
Hüskens betont außerdem die Erfolge der Freien Demokraten in der Landesregierung. Seit dem Eintritt der FDP in die Regierung von Sachsen-Anhalt habe sich nicht nur der Ton, sondern auch das Tempo der politischen Arbeit spürbar verändert, so Hüskens. Der Anspruch der FDP an eine pragmatische, zukunftsorientierte Politik zeige sich in den messbaren Erfolgen: Während Sachsen-Anhalt in der Digitalisierung früher das Schlusslicht unter den Bundesländern war, konnten unter liberaler Verantwortung Glasfaser-, 5G- und Gigabit-Netze massiv ausgebaut werden. Die Zahlen sprächen für sich – und für eine Politik, die nicht auf Prosa setzt, sondern auf echte Fortschritte, so Hüskens.
Sachsen-Anhalt erfolgreich gestalten
Auch im Bereich Infrastruktur liefern die Freien Demokraten konkrete Ergebnisse. Hüskens, die in Sachsen-Anhalt Verkehrsministerin ist, führt aus, dass der Zustand der Landesstraßen sich Jahr für Jahr messbar verbessere, der kommunale Straßenbau mit neuen Finanzmitteln gezielt gestärkt werde, und innovative Projekte wie neue Landesbuslinien dafür sorgten, dass der öffentliche Nahverkehr auf dem Land tatsächlich wieder angenommen werde. Die Freien Demokraten setzen auf ideologiefreie, lösungsorientierte Politik: Sie schaffen moderne Angebote und lassen den Bürgerinnen und Bürgern die Freiheit, selbst zu entscheiden.
Selbstkritische Analyse der Lage
Die Landesvorsitzende spart auch nicht mit Selbstkritik. Zwei Mal sei die FDP in kurzer Zeit aus dem Bundestag ausgeschieden – eine bittere Bilanz, die, so Hüskens, eine ehrliche Analyse und programmatische Erneuerung erforderlich mache. Themen wie Migration, Pflege und Rente müssten stärker in den Fokus rücken, gerade auch unter ostdeutscher Perspektive: „Unsere Realität unterscheidet sich oft erheblich von der im Westen.“
Verwaltungsmodernisierung als zentrales Thema
Ein klarer Schwerpunkt des Parteitags war der Leitantrag zum Bürokratieabbau. Hüskens kritisiert die träge Umsetzung auf Landes- und Bundesebene scharf: „Es fühlt sich an, als würde man versuchen, Pudding an die Wand zu nageln.“ Trotz einzelner Erfolge, etwa im Bereich Digitalisierung und Verkehrsnetzausbau, brauche es wesentlich mehr Schwung und weniger politische Hürden. Die FDP will Sachsen-Anhalt zu einem Vorreiter in Sachen Verwaltungsmodernisierung machen.
Blick nach vorn: Wahlen 2025 und 2029 fest im Visier
Der Blick der FDP Sachsen-Anhalt richtet sich klar nach vorn: Bereits 2025 stehen wichtige Landtagswahlen an. Hüskens ruft die Mitglieder dazu auf, sich aktiv einzubringen: „Jeder von uns kann ein bisschen Bundesvorsitzender sein.“ Ziel ist es, durch persönliche Überzeugungsarbeit das Vertrauen in die liberale Idee wieder zu stärken.