Antrag A6004: Klimaschutz durch Technologieoffenheit. Biomethan – ein Baustein für die Energiewende

Antragsteller/ -in: Sachgebiet:
BV Münsterland A6 - Nachhaltigkeit durch Innovation

Der Bundesparteitag möge beschließen:

Als rohstoffarmes Land ist die Bundesrepublik Deutschland derzeit unter anderem auf den Import von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas angewiesen. Gleichzeitig steht Deutschland vor den Herausforderungen der Energiewende und dem damit verbundenen Ausbau der erneuerbaren Energieformen. Die Vorgängerregierung legte ihren Fokus vor allem auf die Energieerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik. Wir Freie Demokraten mahnten bereits in der Opposition an, dass nur durch einen Energiemix und eine Technologieoffenheit die Energiewende gelingen kann.

Um die Energieversorgung der Bevölkerung und der Unternehmen sicherzustellen und unsere Abhängigkeit von Importen zu reduzieren, ist der Ausbau der unterschiedlichen Produktionsmethoden notwendig. Neben dem Ausbau der Windenergie- und Photovoltaikanalagen setzen wir Freie Demokraten uns daher für die Förderung und den Ausbau von Biomethananlagen (ohne Einsatz von landwirtschaftlichen Hauptkulturen wie zum Beispiel Mais, Getreide etc.) sowie die ergebnisoffene Prüfung weiterer Technologien ein.

Begründung 

Biomethan wird durch die Aufbereitung von Biogas erzeugt, es ist biologischen Ursprungs und dadurch klimaneutral. Nach der Aufbereitung kann das gewonnene Biomethan direkt in das Erdgasnetz eingespeist werden und für die Energieerzeugung oder als Treibstoff, wie auch Erdgas, genutzt werden. Als Kraftstoff wie BioCNG und BioLNG ermöglicht es im Verkehrssektor eine „Defossilierung“ (Vermeidung fossiler Energieträger), es trägt somit zur Erreichung der Klimaziele Deutschlands bei und reduziert die finanziellen Risiken für den Bundeshaushalt, die durch das Verfehlen der EU-Emissionsvorgaben entstehen.

Biomethan kann, anders als Wind- und Sonnenenergie, jederzeit produziert werden, es ist flexibel einsetzbar und speicherbar. Als Energieträger kann es ohne beispielsweise die Umwandlung in elektrische Energie oder Wasserstoff genutzt werden. Eine landschaftliche Beeinträchtigung wird ebenfalls vermieden.

Im Gegensatz zu unserem Partner und Nachbarn Frankreich wird in Deutschland Biogas im Wesentlichen für die Stromproduktion genutzt. Frankreich setzte sich stattdessen das Ziel, bis zum Jahr 2030 bis zu zehn Prozent des Gasbedarfs mit Biomethan und Klärgas zu decken. Ein Ziel, dem Deutschland folgen sollte. Hierbei sollten vor allem tierische Exkremente und biologische Abfälle für die Biomethangewinnung genutzt und der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen (wie zum Beispiel Mais) möglichst gering gehalten werden.

In Zeiten steigender Energiepreise und Unsicherheiten bei den Gas exportierenden Ländern, sollte Deutschland, zum Schutz seiner Bevölkerung und der Unternehmen, seine Abhängigkeit reduzieren und die vorhandene deutsche Technologie nutzen und ausbauen.

Fördermöglichkeiten im Rahmen des Green Deals der EU-Kommission sollten hierbei geprüft werden.