Von nicht geimpften Kindern geht eine Gefahr aus

Die Weltgesundheitsorganisation zählt Impfgegner inzwischen zu den zehn größten Gesundheitsrisiken. Besonders erschreckend ist, dass über vier Prozent der Kinder nicht die notwendige zweite Masernimpfung erhalten. Deutschland liegt hier deutlich unter der WHO-Quote. Dies zeigt das Problem der Impfmüdigkeit und auch Impfvergesslichkeit in Deutschland. Gerade zur Masernimpfung sind dabei viele falsche Informationen im Umlauf. Doch Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern ein schweres Leiden das auch heute noch tödlich enden kann.
Die Strategie sollte dabei vielseitig sein. „Gerade für die Erwachsenen, die in den 1970er und 1980er Jahren nie die zweite Masernimpfung bekommen haben, sollten wir gezielte Informationskampagnen und eine verstärkte Aufklärung einführen“, schlägt Michael Theurer vor. Da gehe es um niedrigschwellige Angebote wie beispielsweise in den Schulen und auch Erinnerungsschreiben durch Krankenkassen.
Impfpflicht ist ultima ratio
Bei den unter 14-Jährigen sprechen sich die Freien Demokraten für die Durchsetzung einer Impfpflicht aus. So wie sie in § 20 des Infektionsschutzgesetzes für Krankheiten ermöglicht wird, die mit klinisch schweren Verlaufsformen auftreten und mit deren epidemischer Verbreitung zu rechnen ist.
Michael Theurer stellt fest, dass das nur das letzte Mittel ist: „Wenn die epidemische Verbreitung etwa von Masern droht, muss eine allgemeine Impfpflicht auch durchgesetzt werden. Sie ist natürlich die Ultima Ratio – das schärfste Schwert. Auch bei Kindern sind niedrigschwellige Angebote wie beispielsweise ein Impftag an der Schule, wie es das früher gab, ebenfalls anzudenken. Untersuchungen zeigen, dass auch Impferinnerungen zu einer höheren Impfquote führen können. Hier ist der Gesundheitsminister gefordert.“