Merkels Wahlversprechen zum Air-Berlin-Kredit wird zur Farce
Die Millionen-Bürgschaft der Bundesregierung für Air Berlin war weit riskanter, als von der Kanzlerin dargestellt. Michael Theurer stellt klar: Die Steuerzahler dürfen nicht auf den Kosten sitzen bleiben.

Spektakuläre, aber wenig nachhaltige Rettungsaktionen für einzelne Konzerne in Wahlkampfzeiten seien ordnungspolitisch unverantwortlich, stellt Theurer klar. Er fordert: „Diese Vorgänge müssen unverzüglich und lückenlos aufgeklärt werden.“ Als ersten Schritt dazu haben die Freien Demokraten im Deutschen Bundestag eine Unterrichtung des Wirtschaftsausschusses herbeigeführt. „Darüber hinaus werden wir die Bundesregierung bezüglich der Haftungs- und Ausfallrisiken für Fiskus, KfW und Bundesagentur für Arbeit befragen“, kündigt der FDP-Fraktionsvize an. „Es kann nicht sein, dass am Ende der Steuer- und Beitragszahler auf den Kosten eines Wahlkampfmanövers sitzen bleibt.“
Hintergrund
Reporter vom Rechercheverbund NDR, WDR und SZ gelangten an interne Mails der zuständigen Ministerien. Diese belegten, dass Experten die Regierung vor der Unsicherheit einer Bürgschaft ausdrücklich gewarnt hatten. Statt eine gründliche Prüfung der Risiken vorzunehmen, soll sich der Bund einfach direkt mit der Lufthansa abgestimmt haben. Nun erklärt ein Sprecher des Insolvenzverwalters, dass Air Berlin nicht in der Lage sei, den Kredit komplett zurückzuzahlen. Von den 150 Millionen Euro würden voraussichtlich nur 75 Millionen Euro zurückgezahlt. (ch)