"Neu@FDP" ist ein echtes Innovationslabor

Auf der ganzen Welt hat sich der Alltag der Menschen durch die Corona-Pandemie drastisch verändert. Das gilt natürlich auch für die Politik: Michael Zimmermann spricht über die ex- und interne Kommunikation im digitalen Raum.

Michael Zimmermann
Michael Zimmermann über digitale Parteiarbeit in Zeiten von Corona.
Das Jahr 2020 war insbesondere wegen der Corona-Pandemie ein außergewöhnliches Jahr. Auf der ganzen Welt hat sich der Alltag der Menschen durch die Corona-Pandemie drastisch verändert. Das gilt natürlich auch für die Politik: Die Freien Demokraten haben ihre ex- und interne Kommunikation fast vollständig in den digitalen Raum verlagert. Präsidiums- und FDP-Bundesvorstandssitzungen fanden per Videokonferenz statt. Auch die Bundesfachausschüsse kommen so zusammen. Wichtiger aber noch: Die FDP hat eine Reihe neuer Formate entwickelt, um mit der Öffentlichkeit, mit Mitgliedern und mit Experten im Gespräch zu bleiben oder neu ins Gespräch zu kommen. Eines davon richtet sich an die Neumitglieder. Wir haben mit Bundesgeschäftsführer Michael Zimmermann über die digitale Kennenlernrunde Neu@FDP gesprochen — und einige Erkenntnisse auch für 2021 gewonnen.

Im April haben Sie den digitalen Neumitgliedertreff „Neu@FDP“ initiiert. Wie war die Resonanz?

Die Resonanz war sehr erfreulich! Regelmäßig hatten wir dreistellige Anmeldezahlen, der Teilnehmerkreis war sehr vielfältig, und der Austausch mit Neumitgliedern war in jeder Ausgabe von „Neu@FDP“ extrem spannend und aufschlussreich. So konnten wir zum Beispiel konkrete Impulse für unseren Programmprozess oder auch Themen für unsere weiteren digitalen Formate wie „Mut@FDP“ aufgreifen.

Haben Sie sich ausmalen können, dass es ein Format wird, das sich auch beim zwölften Mal großer Beliebtheit erfreut?

Tatsächlich war ich positiv überrascht, dass die jüngste Ausgabe sogar die mit den meisten Anmeldungen war – fast 200! In einem einstündigen Format stößt man an Grenzen, wenn alle Fragen und Hinweise besprochen werden sollen. Aber mit etwas höherer Disziplin – bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, aber auch bei meinen Antworten – war auch die letzte Ausgabe des Jahres ein Erfolg.

Was nehmen Sie aus den Treffen mit?

Wenn ich die Hintergründe und inhaltlichen Impulse kategorisiere, ergibt sich nach meiner Wahrnehmung ein recht klares Bild mit drei Erkenntnissen. Erstens: Viele (Neu-) Mitglieder sehnen sich danach, sich vor Ort für mehr Chancen durch mehr Freiheit zu engagieren. Sie erkundigen sich nach Möglichkeiten, sich und ihre Ideen in ihrer Heimat einzubringen – digital genauso wie analog. Und sie freuen sich sehr auf das Wahlkampfjahr 2021. Zweitens: Die Allgegenwärtigkeit der Corona-Pandemie macht sich auch in Neumitgliedertreffen bemerkbar. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten, dass sie mit ihrer Mitgliedschaft den Kurs der Freien Demokraten stützen wollen: Voller Einsatz gegen die Pandemie und ihre Folgen, aber gleichzeitig ein Auge auf den individuellen Freiheitsrechten, der Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte und der Wirtschaft. Drittens: Die mangelnde Digitalisierung in Deutschland treibt die Menschen um. In den Schulen, in der Verwaltung, in den Gesundheitsbehörden: Nirgendwo stehen wir bei der Digitalisierung dort, wo wir stehen müssten. Hier braucht es dringend Impulse und Tempo – das wird nur der FDP zugetraut.

Was haben Sie sich für das Jahr 2021 vorgenommen?

Klar ist, dass wir das Format „Neu@FDP“ im kommenden Jahr fortsetzen wollen. Es wird dabei auch „Wahlkampf-Editionen“ geben, in denen wir gezielt Neumitgliedern Instrumente, Ideen und Werkzeuge – also sogenannte Skills – für den Wahlkampf vermitteln. Gleichzeitig bekommen wir so regelmäßig die „Frischluftzufuhr“, die jede Partei dringend braucht. Neue Ideen, innovative Formate, virulente Themen: Für die Partei ist „Neu@FDP“ ein echtes Innovationslabor!