Politik muss digitalen Wandel gestalten

Die größten Fortschritte durch die Digitalisierung erwarten die Bürger in den Bereichen Bildung (81 Prozent), Wissenschaft und Forschung (74 Prozent) sowie in der Arbeitswelt (64 Prozent). Trotz des grundsätzlichen Optimismus der Deutschen ist die Mängelliste lang. Viele Bürger haben mit Funklöchern und langsamem Internet zu kämpfen. Außerdem wird die unzureichende Vorbereitung auf die Herausforderungen des digitalen Wandels und das mangelnde Engagement der Politik kritisiert. “Die Menschen in Deutschland sehen vor allem die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben. Aber die Bundesregierung verschleppt die notwendigen Weichenstellungen“, so Buschmann. “Da ist ein Ball auf dem Elfer, aber keiner schießt.“
Digitalisierungsmonitor 2019: Digitale Bildung und Mobilität im Fokus
Die repräsentative Studie, die 2018 zum ersten Mal durchgeführt wurde, legt in diesem Jahr die Schwerpunkte auf digitale Bildung und Mobilität. Obwohl der Großteil der Deutschen digitaler Bildung einen hohen Stellenwert einräumt, sind sieben von zehn Befragten unzufrieden mit den entsprechenden Bemühungen der politisch Verantwortlichen. FDP-Bildungsexpertin Katja Suding sieht in guter digitaler Bildung und individueller Förderung “eine Brücke zum sozialen Aufstieg für alle“. Sie betont: „Auf dem jetzigen Digitalpakt dürfen wir uns nicht ausruhen, wir brauchen jetzt schnell einen Digitalpakt 2.0.“
Auch bei der Nutzung digitaler Mobilitätsangebote sind die Deutschen offen für Neues: Viele Menschen können sich vorstellen ihren Nachbarn etwas per App bestelltes aus dem Supermarkt mitzubringen, Car-Sharing zu nutzen oder sich Pakete in den Kofferraum ihres Autos liefern zu lassen. Um diese Art von Services zu nutzen, brauche es allerdings einen Netzausbau-Turbo, fordert FDP-Fraktionsvize Frank Sitta. Superschnelles Internet auch in ländlichen Gebieten habe darüber hinaus das Potenzial, Landflucht zu stoppen.