Schweden sollte Vorbild bei Rentenregelung sein

In der Debatte um das Renteneintrittsalter sprechen sich die Freien Demokraten für ein flexibles Renteneintrittsalter nach schwedischem Vorbild aus.

Rentner mit Kind
Die Freien Demokraten wollen ein flexibles Renteneintrittsalter.

Mit Äußerungen zum Thema Frührente hat Bundeskanzler Olaf Scholz eine Grundsatzdebatte über das Eintrittsalter in den Ruhestand angestoßen. So hat sich FDP-Vize Johannes Vogel für eine weitgehende Flexibilisierung des Renteneintrittsalters ausgesprochen. „Ich bin überzeugt: Niemand muss den Menschen mehr vorschreiben, wann sie in Rente zu gehen haben – auch weil die Lebensläufe immer unterschiedlicher werden“, sagte Vogel der Nachrichtenagentur dpa

Schweden sei ein Beispiel, wie das funktionieren könne. Dort können die Bürgerinnen und Bürger innerhalb eines Korridors entscheiden, wann sie in Rente gehen möchten. Dabei gelte eine ganz einfache Regel: Je früher man geht, desto weniger Rente erhält man. Vogel sagte, Schweden erreiche so das höchste faktische Renteneintrittsalter in Europa sowie mehr Selbstbestimmung für die Menschen. Er forderte: „Daran sollten wir uns auch hier orientieren.“ Die FDP fordere diese Flexibilisierung schon lange.

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Mehr Selbstbestimmung für die Menschen

Vogel bescheinigte Bundeskanzler Scholz mit der Frage nach längerem Arbeiten eine wichtige Debatte angestoßen zu haben. Der Kanzler hatte den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“ gesagt: „Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer.“

Vogel erinnerte daran, dass die Ampel diese Debatte schon während der Koalitionsverhandlungen geführt habe. Im Koalitionsvertrag sei vereinbart worden, zum skandinavischen Modell einen Dialogprozess zu führen. “Auch dieses Vorhaben des Koalitionsvertrags sollten wir in dieser Legislatur entschlossen angehen“, meinte der FDP-Vize.

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FDP will flexibles Rentenalter

Auch FDP-Präsidiumsmitglied und FDP-Fraktionschef Christian Dürr äußerte sich im Tagesspiegel: „Olaf Scholz‘ Überlegungen gehen in die richtige Richtung. Wir müssen den Menschen mehr individuelle Möglichkeiten für ihren Renteneintritt geben. Über ein flexibles Renteneintrittsalter und verschiedene Arbeitszeitmodelle könnte jeder Einzelne den persönlichen Übergang in die Rente viel passgenauer gestalten als heute.“ Er sei überzeugt, dass das insgesamt zu einer höheren Attraktivität und damit zu einer höheren Bereitschaft für ein längeres Arbeitsleben führen würde.