Grundsatzprogramm - Workshop: "Zukunft gestalten - liberal Denken"
Demografischer Wandel wird eine (große / zentrale / wichtige / zukünftige / bevorstehende) Herausforderung darstellen / sein / bleiben.
ID: 2642
Demografischer Wandel wird eine (große / zentrale / wichtige / zukünftige / bevorstehende) Herausforderung darstellen / sein / bleiben.
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Kurzfristig wirkende Anreize für eine längere Lebensarbeitszeit, bevor der Jahrgang 1962 in Rente geht, verbunden mit zielgerichteter Immigration (Ausbildung / Motivation).
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Unser Bundeshaushalt ist zu 1/4 mit Zuschüssen in die Rentenkasse belastet. Die „Groko“ diskutiert zurzeit, ob Rentner 2000€ oder 3000€ im Monat steuerfreie verdienen dürfen. Hier muss ein klarer Schnitt gefordert werden. Alle Zuschüsse streichen, Beamte mit in die Rentenversicherung nehmen (auch retrospektiv) und ganz offen kommunizieren, dass wir hier ein System haben, welches nicht funktionieren kann. Dieser Schritt hätte vor 30 Jahren gegangen werden müssen, aber der Wechsel zwischen Union und SPD in der Regierungsverantwortung hat das nicht möglich gemacht. Wir sollten hier, grade den jungen Menschen im Land, welche die nächsten 30-40 Jahre diese Kosten tragen sollen, eine Perspektive bieten.
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Wir müssen den Vermögensaufbau, gerade bei den jungen Generationen begünstigen, da die Umlagenfinanzierte Rente ausgedient hat.
Mein Vorschlag.
Schritt 1) Den Sparerfreibetrag pro Person von 1000 Euro/Jahr auf 10.000 Euro erhöhen. Das macht investieren in Wertpapiere attraktiver und verhilft allen Generationen zu mehr finanzieller Freiheit.
Schritt 2) Kinderdepots steuerlich fördern. Eltern sollten die eingezahlten Beträge steuerlich geltend machen können und 20% der Beträge zurück erhalten.
Schritt 3) Weniger Kindergeld auszahlen, dafür aber die Steuerfreibeträge für Kinder deutlich erhöhen. Das kann auch die Geburtenrate in gut ausgebildeten Familien erhöhen.
Schritt 4) Umbau der Rente nach skandinavischen Vorbild. Mehr Kapitalmarkt wagen.
Schritt 5) Finanzielle Bildung erhöhen. Da ich stark bezweifle, dass dieses flächendeckend von Lehrern abgedeckt werden kann, sollten regelmäßig Experten aus Wirtschaft und Finanzbranche den Unterricht an den Schulen bereichern.
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Familien stärken. Dazu gehören Rechte, auch auf Eigentum und Erbe. Ziel soll es sein, dass auch junge Leute den Spielraum sehen, neben einer ökonomischen Lebensplanung Spielraum für eine familiäre Lebensplanung mit Kindern zu spüren.
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Aktive Rekrutierung junger Menschen (auch Minderjährige) im Ausland, z.B. Westafrika . Bis zu zwei Jahre kostenloses Sprachtraining. Mit B1 nach Deutschland holen. Aufenthaltsrechtlich über Integrationsschiene sichern, fördern, fordern.
Renteneintrittsalter nach Beruf differenzieren, im Durchschnitt mit steigender Lebenserwartung anpassen.
Einstieg in die kapitalgedeckte Altersversorgung.
Verstärkte Bevorzugung von Elternschaft in steuerlicher Hinsicht und bei Altersversorgung.
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Schon längst wäre ein Aufbau von Rücklagen der Rentenversicherung erforderlich gewesen. An Ländern wie Norwegen muss man sich ein Beispiel nehmen. Einbeziehung gut verdienender Beamten und Selbstständiger bringt hohe, unbezahlbare Rentenansprüche mit sich.
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Das Umlagesystem der Rente war spätestens in den 1970er- und 1980er-Jahren erkennbar nicht mehr zukunftsfähig. Doch sämtliche Regierungen haben das Problem aus Angst vor der übermächtigen Wählergruppe der Rentner nicht angepackt.
Die FDP sollte sich als Zukunftspartei und Vertreterin der jungen Generationen verstehen – und darf sich beim Thema Rente nicht aus Rücksichtnahme oder Anbiederung scheuen, die Ursachen und Probleme klar zu benennen. Ein bloßes Durchhalten des heutigen, längst nicht mehr finanzierbaren Rentenniveaus auf Kosten unserer Kinder und Enkel darf nicht das Ziel sein.
Es braucht einen klaren Schnitt, um von diesem überholten System loszukommen. Übergangsweise darf die Finanzierung nicht allein durch eine längere Lebensarbeitszeit der Erwerbstätigen oder durch höhere Beiträge erfolgen. Auch Rentenkürzungen oder Ersatzleistungen dürfen kein Tabu sein.
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Arbeiten sollte auch für die Älteren attraktiv bleiben. Dazu sollte das Arbeits- und Steuerrecht überprüft werden. Es ist auch daran zu denken, dass in den jeweiligen ESG-Berichten die Fähigkeit erwähnt wird, Mitarbeiter lang zu halten.
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Wir finanzieren die staatliche Rente massiv aus dem Bundeshaushalt, also über die Steuerzahler. Das muss begrenzt werden, idealerweise durch eine Reduktion auf Null, oder sonst durch eine Obergrenze etwa iHv 10% des Bundeshaushalts.
Denn die Querfinanzierung ist aus vielen Gründen untragbar: Erstens fehlen die Gelder deutlich an anderer Stelle - siehe Kürzungen bei Forschung und Bildung, bröckelnde Infrastruktur, mangelhafte Bundeswehr, und so weiter. Zweitens ist das ungerecht: Auch diejenigen, die nicht in der gesetzlichen Rente erfasst sind, werden zur Kasse gebeten. Drittens ist das gesamte Rentensystem nicht nachhaltig und übrigens eine perfide Umverteilung von unten nach oben: Diejenigen, die früher ableben - also tendenziell bildungsfernere Schichten und Arbeiter - kommen selten in den Genuss ihrer Beiträge, während bspw. White Collar Yorker deutlich länger in Rente sind.