Die Augen richten sich vor allem auf die FDP

Klein aber fein: Der kurze FDP-Bundesparteitag am Sonntag mit der Verabschiedung des Wahlaufrufs traf auf großes mediales Interesse. An dieser Stelle eine Übersicht der Kommentare.

Die Delegierten des Bundesparteitages beschließen den Wahlaufruf
Die Freien Demokraten haben auf ihrem außerordentlichen Parteitag eine Woche vor der Bundestagswahl das Ziel ausgerufen, drittstärkste Partei zu werden.

Klein aber fein: Der kurze FDP-Bundesparteitag am Sonntag in Berlin mit der Verabschiedung des Wahlaufrufs traf auf großes mediales Interesse. Und kein Wunder: Wenige Tage vor der Bundestagswahl ist das Rennen um den ersten und den zweiten Platz noch nicht gelaufen, FDP und Grüne kämpfen darum, wer drittstärkste Kraft im Parlament wird. „Kleine ganz groß“, kommentiert Mona Jäger in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ das Fernduell zwischen den Grünen und der FDP, das am Sonntag stattgefunden hat. Sie rät den Freien Demokraten, an denen von allen Seiten gezogen wird: „Wenn sie klug ist, behält sie aber die Betonschuhe an und bewegt sich bis zum Wahltag nicht. Sie will regieren, darf aber nicht zu billig zu haben sein.“

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Thorsten Jungholt konstatiert in der „Welt“: „Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik ist es der FDP gelungen, bei aufeinanderfolgenden Bundestagswahlen ein zweistelliges Ergebnis zu erzielen. Seit Monaten liefern die Umfrageinstitute Stimmungswerte, die genau das möglich erscheinen lassen.“ Jungholt findet: „Ob die bürgerlichen Wähler dem Ruf ‚lieber Lindner als Laschet‘ folgen, ob sie den Liberalen die Garantenrolle als wohlstandswahrende Kraft der Mitte zu- und der FDP vertrauen — das ist eine der spannenden Fragen des Wahlsonntags.“

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Daniel Brössler von der „Süddeutschen Zeitung“ hat beobachtet: „Als Wahlziel gibt Lindner die Parole aus, im Wahlergebnis möglichst nah an die Grünen heranzurücken und sie womöglich gar zu überholen. ‚Entscheidenden Einfluss haben wir dann, wenn es uns gelingt, den Abstand zu den Grünen zu verkürzen‘, sagt er. Lindners Plan ist klar: Er will, dass nach der Wahl keinesfalls nur über eine Ampel, sondern auch über Jamaika gesprochen wird.“

Teresa Stiens hat für das „Handelsblatt“ notiert: „Die Kampfansage an die Grünen, die nur wenige Kilometer entfernt in Berlin ihren eigenen außerordentlichen Parteitag abhielten, sollte die FDP auch strategisch für die wohl recht komplexen anstehenden Koalitionsverhandlungen positionieren.“

Der Chefredakteur der „Augsburger Allgemeine, Gregor Peter Schmitz, erklärt, dass die FDP den Grünen den dritten Platz streitig machen könnte. „Christian Lindner hat ziemlich viele Optionen und kann dem Wahltag relativ gelassen entgegentreten“, so Schmitz bei phoenix.

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Sara Sievert schreibt für den „Focus“: „Die FDP ist auf dem Höhenflug. Zum zweiten Mal in Folge könnte es Parteichef Christian Lindner gelingen, bei einer Bundestagswahl ein zweistelliges Ergebnis einzufahren. Fest steht: Die Partei will regieren. Unklar bleibt: mit wem? Dass die Freien Demokraten das am Ende selbst entscheiden, hat der FDP-Chef heute noch einmal deutlich gemacht. Nicht ohne Grund. Denn derzeit befindet sich die Partei in einer außerordentlichen Situation. Sie könnte gegenüber der CDU am Ende Leihstimmen einbüßen.“

Auch Paul Starzmann setzt sich im „Tagesspiegel“ mit dem Parteitag auseinander. Er stellt fest: „Mut und Zuversicht – das waren bislang die Hauptmotive des FDP-Wahlkampfs. Das trifft auch die Stimmung beim FDP-Parteitag am Sonntag in Berlin. Die Delegierten wirken zufrieden. Der Grund: Eine Woche vor der Wahl sind die Umfragewerte der FDP stabil zweistellig, bei zehn bis 13 Prozent liegen sie; nur ein paar Punkte hinter den Grünen. Die Macht ist zum Greifen nah.“

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