FDP will echte Bildungsoffensive für Deutschland

Das deutsche Bildungssystem steckt weiterhin in der Krise: Lehrkräftemangel und eine zu hohe Zahl junger Menschen ohne Abschluss stehen beispielshaft für die zahlreichen Probleme in diesem Bereich. Die FDP fordert deshalb eine Bildungsoffensive für Deutschland.

Bijan Djir-Sarai und Stefan Naas
Die Freien Demokraten fordern eine Bildungsoffensive für Deutschland.

Viele Rankings zu den Themen Bildung und Schule deuten für Deutschland im internationalen Vergleich schon lange auf einen Abwärtstrend hin. Dem wollen die Freien Demokraten eine bildungspolitische Trendwende entgegensetzen. Einen entsprechenden Beschluss hat das Präsidium am Montag gefasst, in dem die FDP unter anderem eine grundlegende Reform des Schulsystems fordert. „Wir brauchen eine Bildungsoffensive für Deutschland! Wir müssen die bildungspolitische Kleinstaaterei hinter uns lassen und Qualität sowie Standards im Bildungssystem flächendeckend erhöhen“, heißt es in dem Beschluss.

Dazu gehöre auch, „wieder mehr Wertschätzung für Leistung zu erbringen“. So wollen sich die Freien Demokraten beispielsweise für bundesweit verpflichtende und vergleichbare Noten an deutschen Schulen einsetzen. Schulen müssten „vermitteln, dass es Freude macht, aus eigener Kraft und mit Talent Ziele zu erreichen“. Als Beispiel für den falschen Weg kann das schwarz-grün regierte Hessen dienen. Der grüne Koalitionspartner der CDU in Hessen wolle Noten bis zur dritten Klasse abschaffen und Klassenarbeiten in ihrer Häufigkeit reduzieren, so Dr. Stefan Naas, Spitzenkandidat der Freien Demokraten in Hessen. „Da wollen wir das Gegenteil“, betonte er am Montag auf einer Pressekonferenz.

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Schulnoten bundesweit verpflichtend und vergleichbar

„Wer Schulnoten abschaffen will, nimmt Schülerinnen und Schülern Erfolgserlebnisse, Leistungsanreize und Möglichkeiten zur Selbsteinschätzung“, so der Beschluss. Noten erleichterten auch Eltern und Umfeld, „Kinder auf dem individuell passenden Bildungsweg gezielt zu unterstützen“. „Statt Verzicht auf Noten und Leistungsnachweise brauchen wir bundesweit und so früh wie möglich Schulnoten auf deutschlandweit vergleichbarem hohem Niveau“, heißt es in dem Beschluss. Naas führte aus: „Noten sind schon sehr früh relevant, und sie sind auch wichtig als Erfolgsbelohnung, als Zeichen von Erfolg, von Anstrengung.“ Noten seien außerdem notwendig, „damit wir uns über Leistungen auch ehrlich austauschen können“, erläuterte er. 

Um das Ziel einer bildungspolitischen Trendwende zu erreichen, muss der Bildungsföderalismus im Kern reformiert werden: „Durch eine Grundgesetzänderung sollten wir den Bund in die Lage versetzen, Qualitätskontrollen, Vergleichsstudien und Erfolgsmessungen der 16 Bundesländer zu erreichen. Das schafft mehr Wettbewerb und mehr Transparenz – und in der Konsequenz auch mehr Leistung unserer Bildungssysteme“, heißt es dazu in dem Beschluss. Die FDP steht hier für einen gemeinsamen Kraftakt bereit.

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Wir wollen Aufstieg durch Bildung ermöglichen

Naas ging in diesem Zusammenhang auch auf das Startchancen-Programm von Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger ein. Er unterstrich: „Wir wollen Bildungsgerechtigkeit und dementsprechend bin ich sehr froh, dass wir jetzt mit dem Startchancen-Programm wirklich etwas auf den Weg gebracht haben, das dem entgegenwirkt, und wir Investitionen in den Bildungssektor bekommen, die wichtig sind. Wir sehen uns aber auch noch mal an, an welchen Schulen wirklich etwas von Nöten ist und wo wir was verbessern können.“

Stark-Watzinger hatte am Wochenende im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten unterstrichen: „Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt. Wir wollen innerhalb von zehn Jahren die Zahl der Kinder, die in Lesen, Schreiben und Rechnen die Mindeststandards nicht mehr erreichen, an den Startchancen-Schulen halbieren.“ Das Programm konzentriere sich dabei auf die Grundschulen. „Dass hier vielfach die Mindeststandards verfehlt werden, ist eines der größten Probleme im deutschen Bildungssystem. Das bedeutet: Wir werden mit dem Startchancen-Programm auch einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Ergebnisse der Bildungsstudien verbessern“, so die Bildungsministerin. 

Weltbeste Bildung für jeden sei das Ziel ihrer Partei: „In allen unseren Programmen steht Bildung vorne. Denn sie ist das Versprechen, dass derjenige, der sich anstrengt, auch etwas erreichen kann. Wir wollen Aufstieg durch Bildung ermöglichen.“

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