Mit der Aktienrente sicher in den Ruhestand

In Zeiten demografischen Wandels ist der Auftrag klar: Wir müssen Sparer unterstützen und der Rentenkasse zusätzliche Einnahmen erschließen. Mit einem Maßnahmenpaket zur Förderung der Aktienkultur geht die Regierungskoalition genau das an.

Christian Lindner
Christian Lindner meint, dass die Aktienrente eine „der größten Rentenreformen, vielleicht die größte Reform bei der Rente seit Bismarck“ ist.

Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket wollen Finanzminister Christian Lindner und Justizminister Marco Buschmann Aktien für Kleinanleger in Deutschland attraktiver machen. „Wir wollen eine Aktienkultur in Deutschland stärken“, sagte Lindner bei der Vorstellung der Eckpunkte für eine Modernisierung des Kapitalmarkts. „Wertpapiere sind nicht etwas für Millionäre, Wertpapiere sind etwas für Millionen.“ Dazu müssten aber die Rahmenbedingungen verbessert werden. So solle ein höherer Freibetrag für Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und Aktienfonds im Privatvermögen gelten.

Im Interview mit „Der Aktionär“ machte Christian Lindner klar: „Aktien sind nicht ohne Risiko, aber auch eine große Chance, wenn in der Breite investiert wird.“ Er ist überzeugt: „Wir müssen die Renten sicher machen. Das ist in diesen Zeiten, in denen der demografische Wandel absehbar voll durchschlagen wird, eine große Herausforderung. Deswegen werden wir die Umlagefinanzierung der Rente mit einer kapitalgedeckten Komponente unterstützen – der gesetzlichen Aktienrente. Das wird eine der größten Rentenreformen, vielleicht die größte Reform bei der Rente seit Bismarck.“

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Anlage in Aktien möglichst einfach und unbürokratisch

Vermögensaufbau und Altersvorsorge seien schon mit geringen monatlichen Beträgen möglich und deshalb gerade auch für kleine und mittlere Einkommen sehr attraktiv, erläuterte Lindner den Ansatz, auch im Steuerrecht Impulse zur Stärkung der Aktienkultur zu setzen. So soll ein Freibetrag für Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und Aktienfonds im Privatvermögen eingeführt werden.

„Und gerade ein höherer Freibetrag ist ja nichts, von dem Daytrader oder Investoren profitieren würden – es ist ein Instrument, das explizit Kleinanleger stärkt.“ Lindner geht es darum, die Anlage in Aktien möglichst einfach und unbürokratisch zu gestalten. Generell ist es so, dass verschiedene Verlustverrechnungstöpfe das eigentlich einfache System der Abgeltungsteuer verkomplizieren.

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Hebelwirkung für gesamte Volkswirtschaft

Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz, das noch in der ersten Hälfte der Legislaturperiode in Kraft treten soll, will Christian Lindner die Chancen des Kapitalmarkts nutzen. Für ihn ist wichtig, dass am Ende für kleine und mittlere Einkommen ein echter Anreiz entsteht, am Kapitalmarkt zu sparen – „denn das hat ja auch für unsere gesamte Volkswirtschaft eine Hebelwirkung“. Im Koalitionsvertrag sei außerdem die Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags auf 1.000 Euro festgeschrieben. „Am Ende beginnt es aber auch schon bei einer ehrlichen Kommunikation der Politik: Wenn man ein garantiertes Rentenniveau proklamiert und die aufreißenden Löcher in der Rentenkasse mit immer mehr Steuergeld stopft, wird man die private Altersvorsorge in der Bevölkerung nicht fördern“, ist der FDP-Chef überzeugt.

Er hob hervor: „Es ist kein Geheimnis, dass SPD und Grüne den Chancen des Kapitalmarkts eher skeptisch gegenüberstehen. Insofern war es ein nicht selbstverständlicher Erfolg meiner Partei, die im Koalitionsvertrag vereinbarten Verbesserungen – wie etwa die Erhöhung des Sparerpauschbetrags — zu erreichen.“ Für den Vorschlag des Zukunftsfinanzierungsgesetzes gelte: „Bei der Koalitionsbildung haben wir die Offenheit für das bessere Argument gelobt und gelebt – das nehme ich als Ansporn für die kommende Diskussion.“

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