Wissenschaftslandschaft wird mit Milliarden gestärkt

Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern haben ein Milliardenpaket für die Hochschulen beschlossen, um Forschung und Lehre zu verbessern. Studierende werden zudem mit einer Einmalzahlung entlastet.

Hochschule: Universität, Vorlesung, Studierende
Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern haben ein Milliardenpaket geschnürt, um Forschung und Lehre in Deutschland zu verbessern.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger konnte am Freitag nach der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) gute Nachrichten verkünden: Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern haben ein Milliardenpaket geschnürt, um Forschung und Lehre in Deutschland zu verbessern sowie Studierende zu entlasten. Neben den lang erwarteten Investitionen in Forschung und Lehre sollen rund 3,5 Millionen junge Akademiker Anfang nächsten Jahres eine Einmalzahlung von 200 Euro erhalten.

Für den Zukunftsvertrag Studium und Lehre (ZSl) sollen in den Jahren 2023 bis 2027 insgesamt 676 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Das entspricht in etwa der im Koalitionsvertrag vereinbarten Dynamisierung um 3 Prozent. „Der Beschluss ist ein Meilenstein für die Qualität von Studium und Lehre“, sagte Stark-Watzinger. Die Hochschulen sollten die Mittel „zeitnah und vollständig“ verwenden. Zentrale Weichenstellungen für die Zukunft habe das Gremium getroffen, fasste die Ministerin zusammen. „In schwierigen Zeiten ist das ein guter Tag für die Wissenschaft in Deutschland.“ 

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Mehr Exzellenz und mehr Gleichberechtigung

Die Zahl der Exzellenzcluster an Hochschulen in Deutschland soll von 57 auf 70 erhöht werden. „Das ist möglich, indem wir die Fördermittel erhöhen — pro Jahr von 533 Millionen Euro auf 687 Millionen Euro“, sagte Stark-Watzinger. „Durch die Erhöhung haben dann auch neue Antragsteller und Universitäten bessere Chancen, die bisher nicht gefördert wurden. Angesichts dieser verbesserten Rahmenbedingungen freuen wir uns auf einen Wettbewerb mit vielen neuen Initiativen, die sich mit innovativen Ansätzen gerade auch aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen widmen“, betonte sie. 

Wichtig ist es auch, die Zahl der Professorinnen in Deutschland zu erhöhen. Langfristiges Ziel bleibe die Parität von Männern und Frauen, sagte Stark-Watzinger. Das Professorinnenprogramm 2030 werde unter anderem die Fakultäten an den Hochschulen sowie das Berufungsmanagement stärker in den Blick nehmen, um dem Wandel hin zu einer geschlechtergerechten Hochschulkultur neue Dynamik zu verleihen. „Dass wir dafür gemeinsam mit den Ländern insgesamt 320 Millionen Euro in den nächsten acht Jahren zur Verfügung stellen, ist ein wichtiges Signal für die Gleichstellung an den Hochschulen“.

Für sie bildete die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) den Abschluss einer „hervorragenden Woche für Wissenschaft, Forschung und Lehre“. In einem gemeinsamen Kraftakt habe man einiges in Bewegung gesetzt: Mehr Qualität und Gleichstellung, mehr Vernetzung, mehr Exzellenz. Diese Schritte seien laut Stark-Watzinger nötig, damit Deutschland Innovationsland bleibt. „Das ist mein Ziel. Und deswegen müssen wir die Wissenschaft und Forschung in unserem Land zukunftsfähig machen“, sagte die Ministerin in München.

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Bildungs- und Forschungseinrichtungen profitieren

Besonders energieintensive Forschungseinrichtungen leiden unter der Energiekrise. Für sie hatte Stark-Watzinger gute Nachrichten im Gepäck: Auch Bildungs- und Forschungseinrichtungen profitieren von der Strom- und Gaspreisbremse, die im Bundeskabinett auf den Weg gebracht worden ist. Es sei gut, dass sich die Bundesregierung darauf verständigt habe, Einrichtungen des Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsbereichs bei der Soforthilfe zu berücksichtigen, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „So stellen wir sicher, dass Deutschland Innovationsland bleibt. Denn Forschung ist der Schlüssel zur Überwindung aktueller und zukünftiger Krisen.“