Deutschlandticket jetzt weiterentwickeln

Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist klar. Verkehrsminister Volker Wissing begrüßte die Einigung der Ministerpräsidentenkonferenz und forderte die Länder auf, das Ticket jetzt noch attraktiver zu machen.

Volker Wissing steigt aus einer Bahn
Verkehrsminister Volker Wissing will, dass das Deutschlandticket sein volles Potenzial entfalten kann. © Basti Wöhl /BMDV

„Das Deutschlandticket ist eine nie dagewesene Chance für den Öffentlichen Nahverkehr und viel mehr als nur ein Tarif“, konstatierte der Verkehrsminister im Interview mit der „Funke Mediengruppe“. Er hätte kein Verständnis für das ständige Infragestellen des Tickers: „Die Debatte ist kontraproduktiv und hat viel Schaden angerichtet.“ Damit das Deutschlandticket sein volles Potenzial entfalten könne, müssten die Länder es weiterentwickeln. „Dazu gehört, dass das Angebot größer und digitaler werden muss. Besonders im ländlichen Raum gibt es noch viel ungenutztes Potenzial, gerade in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln.“

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Finanzierung des Deutschlandtickets ist geklärt

Beim Bund-Länder-Treffen Anfang November wurde die zukünftige Finanzierung des Tickets geklärt. „Vereinbart ist, dass Bund und Länder 2023 und 2024 jeweils 1,5 Milliarden Euro beisteuern“, so Wissing. Jetzt hätten die Länder bis 1. Mai 2024 den Auftrag, Vorschläge zu machen, wie sich der Ticketpreis unter den gesetzten finanziellen Rahmenbedingungen künftig gestalten könne. Er appellierte an die Länder, daran zu arbeiten, dass der Preis so niedrig wie möglich bleibe. „Das bedeutet: Kräftig digitalisieren und Strukturen verschlanken, damit die Kosten sinken.“

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Keine Zwangsuntersuchungen für Senioren

Auf Vorschläge seitens der EU, die Fahrtauglichkeit von Menschen ab 70 Jahren regelmäßig zu überprüfen, reagierte der Verkehrsminister mit einer klaren Absage: „Ich wehre mich dagegen, dass der Einzelne immer mehr zum Objekt gemacht wird, der sich Zwangsuntersuchungen unterziehen und nach Vorschriftskatalog seinen Alltag gestalten muss.“ Er gab zu bedenken, dass viele ältere Menschen auf dem Land lebten und ohne Auto nur schwer ein selbstbestimmtes Leben führen könnten.

„Ich halte eine Prüfung, wie sie der EU-Kommission vorschwebt, nicht für verhältnismäßig“, so der Verkehrsminister. Stattdessen liege es in der Eigenverantwortung der Menschen sowie bei Freunden, Familie und Nachbarn, hier die richtigen Entscheidungen zu treffen.

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