Schwarz-rote Wehrdienstpläne aus der Mottenkiste

Nach langem Hin und Her haben sich Union und SPD auf ein neues Wehrdienstgesetz geeinigt. FDP-Chef Christian Dürr macht klar: Die Vorschläge machen die Bundeswehr nicht fit für die Zukunft.

Christian Dürr
Für Christian Dürr stellt das neue Wehrdienstgesetz von Union und SPD einen Anachronismus dar.

In der Diskussion um die Zukunft der Bundeswehr hat FDP-Chef Christian Dürr die Forderungen nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht nach altem Muster klar zurückgewiesen. Er macht deutlich, dass eine Orientierung an überkommenen Strukturen die Bundeswehr nicht voranbringen würde und sprach in einer Stellungnahme von einem Rückschritt in vergangene Jahrzehnte. „Die Forderungen aus der Union führen uns zurück in die 1980er-Jahre, denn mit der Rückkehr von Grundwehrdienst und Kreiswehrersatzämtern machen wir die Bundeswehr sicherlich nicht zu einer hochprofessionellen Hightech-Armee, die sie sein muss“, stellt Dür klar und betont stattdessen, dass es entscheidend sei, die Attraktivität der Bundeswehr für junge Menschen zu steigern. „Vielmehr müssen wir es attraktiver gestalten, dass sich junge Leute für die Arbeit in der Truppe interessieren“, betonte der FDP-Politiker.

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Bundeswehr als persönliche Chance

Aus Dürrs Sicht geht es um konkrete Schritte, die unmittelbar spürbare Anreize setzen. So schlägt Dürr beispielsweise die Übernahme der Führerscheinkosten für jeden vor, der sich freiwillig zum Wehrdienst meldet. Mit diesem Vorschlag rückt er die Vorteile für Freiwillige in den Mittelpunkt. Ein Führerschein sei für viele ein wichtiges Gut, das auch über die Zeit bei der Bundeswehr hinaus von Wert bleibe. Womit ein direkter Anreiz geschaffen werden könne, den Dienst in der Truppe als persönliche Chance zu begreifen. 

Transparenz und frühzeitige Information

Darüber hinaus hebt der FDP-Chef, neben den materiellen Vorteilen, auch die Bedeutung von Transparenz und frühzeitiger Information hervor. Seiner Ansicht nach ist es notwendig, dass die Bundeswehr jungen Menschen ihre Rolle, ihren Auftrag und die beruflichen Möglichkeiten klar vermitteln kann. „Die Bundeswehr muss in jeder Schule über ihren Auftrag aufklären“, fordert Dürr. Denn: „Jeder Schüler sollte vor seinem Abschluss über die Angebote der Bundeswehr als Arbeitgeber informiert worden sein“. 

Mit dieser Forderung will Dürr sicherstellen, dass jeder Jugendliche in Deutschland die Möglichkeit erhält, sich ein eigenes Bild zu machen. Der Fokus liegt für ihn nicht auf Zwang oder Verpflichtung, sondern auf Aufklärung und informierter Entscheidung.

Eine hochprofessionelle Hightech-Armee

Die zentralen Botschaften sind eindeutig: Keine Rückkehr zu Strukturen aus der Vergangenheit, sondern konsequente Ausrichtung auf die Zukunft. Christian Dürr macht unmissverständlich klar, dass nur eine „hochprofessionelle Hightech-Armee“ den sicherheitspolitischen Anforderungen unserer Zeit gerecht werden könne. Dafür braucht es keine Wehrpflicht, sondern eine moderne und attraktive Bundeswehr, die mit konkreten Vorteilen und klarer Information junge Menschen für sich gewinnt.

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