Alle Energiepotenziale nutzen

In Zeiten der Energiekrise müssen wir alle Energiepotenziale in Deutschland ausschöpfen, damit Menschen und Betriebe gut durch den kommenden Winter und die nächsten Jahre kommen, betonte FDP-Chef Christian Lindner.

Energie: Strommasten
Neben dem Ausbau von Freiheitsenergien müssen wir kurzfristig alle vorhandenen Energiepotenziale nutzen, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten, ist Christian Lindner überzeugt.

„Menschen und Betriebe ächzen unter den Strompreisen. Stromausfälle sind zu befürchten. Ich rate dringend dazu, dass wir alle Kapazitäten sichern“, warnte FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner im Interview mit dem Münchner Merkur. Mittelfristig würden Freiheitsenergien, beispielsweise Wind-, Solar- und Wasserkraft, weiter ausgebaut, auch um Deutschland in Zukunft unabhängiger von Energieimporten aus dem Ausland zu machen. „Aktuell müssen wir aber auch kurzfristige Lösungen finden“, verdeutlichte Lindner den Ernst der Lage. „Ich rate dringend dazu, dass wir alle Kapazitäten sichern. Also müssen alle Kohlekraftwerke aus der Reserve schnellstens zurück ans Netz. Wir sollten auch die drei sicheren und klimafreundlichen Kernkraftwerke bis ins Jahr 2024 nutzen.“

Neben Kernenergie könnte auch Fracking einen Beitrag leisten. Deswegen fordert Lindner, dass sich Deutschland dort, wo es geologisch verantwortbar ist und keine Gefahr für das Grundwasser besteht, für die Nutzung heimischer Erdgasreserven öffnet. Denn in Zeiten der Energiekrise sollten alle Energiepotenziale im eigenen Land ausgeschöpft werden, damit Menschen und Betriebe gut durch den nahenden Winter und die nächsten Jahre kommen.

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Jetzt ist nicht die Zeit für Ideologie, sondern für Pragmatismus

Stefan Birkner, FDP-Spitzenkandidat zur Landtagswahl in Niedersachsen, erklärte im heute-journal nach seinem Besuch im AKW Emsland: „Aus meiner Sicht sind es ideologische Gründe und maßgeblich auch der Landtagswahlkampf, dass man diese Anlage nicht einmal in den Streckbetrieb übernehmen will.“ 

Um die steigenden Strompreise in den Griff zu bekommen, „können wir es uns nicht leisten, auf Energiequellen zu verzichten. Deswegen brauchen wir alle drei noch bestehenden Kernkraftwerke“, bekräftigte Birkner und rief dazu auf, jetzt pragmatisch statt ideologisch zu handeln, um eine sichere Energieversorgung für Menschen und Betriebe zu gewährleisten.

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Menschen mit steigenden Preisen nicht allein lassen

Um die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen und Betriebe angesichts stark steigender Strompreise zu entlasten, hat die Bundesregierung mit dem dritten Entlastungspaket eine Strompreisbremse für den Basisbedarf an Energie beschlossen. Zudem soll das Strommarktdesign reformiert werden, welches bislang gemäß des sogenannten „Merit-Order-Prinzips“ an den teuersten Erzeugern orientiert war. So wird der „Renditeautopilot abgeschaltet“. Mit der Strompreisbremse werden private Haushalte und mittelständische Unternehmen deutlich entlastet. Zugleich bleibt ein Anreiz zum Energiesparen erhalten. Des Weiteren sei beabsichtigt, die Netzentgelte zu reduzieren, erklärte Lindner.