Ausstieg aus der Kernkraft ist strategischer Fehler

Am 15. April werden die drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai ist überzeugt: „Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie macht Deutschland einen strategischen Fehler.“

Isar II
Für die Freien Demokraten ist die Abschaltung der drei verbliebenen Kernkraftwerke ein „strategischer Fehler“.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai mahnte im Gespräch mit der „Deutschen Presseagentur“ an: „Wir müssen wegkommen von einer Energiepolitik, die auf Kante genäht ist.“ Denn: Notsituationen wie die Energieknappheit infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ließen sich nicht voraussagen. Energiesicherheit und auch der Ausstieg aus der Kohleverstromung seien nur zu erreichen, wenn die Kernkraftwerke weiterhin in Betrieb blieben. „In Deutschland haben wir die sichersten Anlagen weltweit. Anstatt sie weiter zu betreiben, setzen die Grünen auf klimaschädliche Kohlekraftwerke. Das ist widersinnig“, kritisierte Djir-Sarai. Er bedauere die Blockadehaltung des Koalitionspartners. „Wir sollten auch die Chancen neuer und sicherer Technologien der Kernspaltung und Kernfusion ergebnisoffen diskutieren”, erläuterte der FDP-Generalsekretär. 

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Kernkraftwerke in Reserve halten

FDP-Präsidiumsmitglied und Bundestagsfraktionschef Christian Dürr forderte in den „Tagesthemen“: „Lasst uns doch mindestens nicht sofort mit dem Rückbau beginnen, sondern diese Reserve zumindest erhalten.“ Auch wenn die Energieversorgung mittlerweile wieder stabiler sei, müsse Vorsorge für Krisen getroffen werden. Dürr betonte zudem, dass Kohlekraftwerke aktuell die Grundlast der Stromversorgung gewährleisteten, weil die erneuerbaren Energien noch nicht so weit seien. Das sei klimapolitisch nicht sinnvoll. Daher sollte es eine Kernkraftwerk-Reserve geben, die wieder angeschaltet werden könne, sollte es notwendig sein.

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Sichere und bezahlbare Energieversorgung sicherstellen

„Ich bin der Überzeugung, dass auf absehbare Zeit eine sichere und bezahlbare Stromversorgung ohne Kernenergie gefährdet ist”, äußerte sich auch FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer kritisch zum geplanten Ausstieg. Er ist überzeugt, dass es gute Argumente gibt, die Entscheidung für die Abschaltung der Kraftwerke zu überdenken und forderte: „Ein neuer Stresstest ist auf jeden Fall erforderlich, um das Risiko eines Blackouts auszuschließen.”